Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Newcombs Paradox: Gedankenexperiment, bei dem eine Versuchsperson eine von zwei Schachteln wählen soll und dabei eine sichere Option auf einen Gewinn hat, diesen jedoch erheblich erhöhen kann indem sie das Risiko, alles zu verlieren erhöht. Ein allwissendes Wesen, das die Entscheidung der Versuchspersonen meist richtig vorausgesagt hat, versucht, den Gewinn der Versuchsperson zu durchkreuzen. Sollte die Versuchsperson die sichere Option wählen oder auf Risiko spielen? Kann sie ihre Strategie im Verlauf überhaupt noch ändern? Siehe auch Willensfreiheit, Rückwärtskausalität, Gefangenendilemma. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
David K. Lewis über Newcombs Paradox – Lexikon der Argumente
V 300 Newcomb’s Paradox/Gefangenen-Dilemma/Lewis: These: Die beiden sind identisch. Es geht nicht um eine Vorhersage. Neue Theorien haben Erfolg, wenn sie bereits beobachtete Phänomene "vorhersagen" (= erklären). Ob die den größeren Gewinn erhalten, ist kausal unabhängig von dem, was ich jetzt tue. Daher sollte meine "Vorhersage" kausal unabhängig von meiner Entscheidung sein. Lösung: Die Vorhersage in die Vergangenheit verlegen. Wichtig ist allein, ob eine Vorhersage hätte gemacht werden können und dass es davon abhängig gemacht wird, ob ich die Million bekomme. Pointe: Niemand muss eine These über meine Glaubenseinstellung entwickeln. Ob jemand die Million in den Kasten legt ist von einem Prozess abhängig, der nicht als Vorhersage meiner Wahl aufgefasst wird. Vgl. >Gefangenendilemma. V 301 Newcombs Paradox/Gefangenen-Dilemma/GD/Lewis: Es handelt sich nur um eine Million, wenn ein gewisser Vorhersage-Prozess (vorher, während oder nach) der Wahl die Vorhersage rechtfertigt, dass ich nicht die Tausend nehme, Bsp eine Kopie (Replika) von mir. Pointe: Egal, ob jemand anderes eine Vorhersage macht darüber, wie ich meine Replika beobachte (auf sie reagiere?), ist die Entscheidung meiner Replika immer noch ein Vorhersageprozess in Bezug auf meinen Vorhersageprozess. V 303 Selbst wenn der Zufall herrscht ist es rational, zu kooperieren. V 303f Newcombs Paradox/Gefangenen-Dilemma/Lewis: einige: Es ist rational nicht zu kooperieren, wenn die Partner sich nur genug ähneln. LewisVs: Sie sollten die Tausend nehmen, dann ob Sie die Million kriegen, ist unabhängig davon, was Sie tun. Gefangenen-Dilemma/Lewis: Es ist rational zu "ratten" (kooperieren) denn man würde man vom anderen gerattet, egal was man selbst macht (nicht-kausal). V 309 Newcombs Paradox/Lewis: Variante: Bsp Nimm die Tausend und handle Dir damit die Möglichkeit einer Krankheit ein (nicht kausal) und Du bist überzeugt, das letzteres außerhalb Deiner Kontrolle ist. Dann gibt es keinen Grund, die Tausend nicht zu nehmen, obwohl es durch Deine Wahl einen Beleg für eine mögliche Krankheit gibt und zwar einen Beleg dafür, dass ein früherer Zustand geherrscht hat, der sowohl den Tausend als auch der Krankheit dienlich ist. Pointe: Wenn der frühere Zustand besteht, gibt es nichts, was man heute dagegen tun kann. V 312 Newcomb’s Paradox/Lewis: Newcomb’s Paradox kann es nicht geben für jemand, der alles darüber weiß, wie die Dinge kausal von ihm abhängen. V 309f Nichtkausale Entscheidungstheorie/ET/Newcombs Paradox/LewisVs: Die nicht-kausale Entscheidungstheorie begünstigt das Ablehnen des kleinen Guts als rational, obwohl diese spätere Wahl nichts bewirkt, um den früheren Zustand zu ändern, der das Übel begünstigt. Newcombs Paradox: erfordert eine kausale Entscheidungstheorie. V 315 Die nicht-kausale Entscheidungstheorie funktioniert nur, weil die Glaubenseinstellungen des Handelnden sie funktionieren lassen. Es gibt eine Partition von Propositionen (Mengen von möglichen Welten) und einen erwarteten Nutzen. Vgl. >Entscheidungstheorie, >Vorhersage._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |